Freitag, 27. November 2009

Rückschau: Lesung am 03. Dezember: JOHANNA VON STÜLPNAGEL


Großes Weltgeschehen und Gefühle epischer Ausmaße finden nicht selten Ausdruck in ebenso großen Werken der Literatur. Beim Blick zu den Gipfeln menschlichen Empfindens und Wirkens entgehen einem jedoch die Perlen des Nebensächlichen, Nichtigen.

Abseits von Weltschmerz und Grundsatzdebatten eröffnet Johanna von Stülpnagel in ihren Kurzgeschichten im Puppenformat eine Spielwiese der scheinbaren Alltäglichkeiten, die genauer betrachtet das Salz der Lebenssuppe sind. Das Erstaunen beim ersten Anblick eines Hordentopfes, die zähe Widerborstigkeit eines vermeintlichen Ruhekissens oder das generelle Verstörtsein beim Trendfriseurbesuch bilden einen Reigen schillernder Erlebnisse – Dinge, über die viel zu wenig geschrieben wird. Der Fokus der Autorin auf die Winkel und Eckendarsteller unserer Existenz offenbart genüsslich die ganz normale Absurdität und Lachhaftigkeit unserer Lebensumstände und Befindlichkeiten. Und schließlich finden sich in den Detailstudien dann doch wieder die ganz großen Fragen der Menschheit: wie schaffe ich es heil über den Berliner Winter, darf ein Windhund Heidi heißen und wo ist der Monteur geblieben? Wer auf die Beantwortung dieser Fragen brennt oder einfach gerne beim Fragenstellen zuhört sei herzlich eingeladen, die Adventszeit mit dieser Lesung ganz besinnlich zu beginnen.

Johanna von Stülpnagel
am Donnerstag, 03. Dezember 2009
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

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