Freitag, 10. Juni 2011

Rückschau: Lesung am 27. Oktober: SLOVOKULT



Von Verderben bringenden Regenschirmen, zweifelhaftem Deutschunterricht und Sigmund Freud – SlovoKult präsentiert junge mazedonische Literatur

Eine kleine Gruppe von Berliner Literaturübersetzern hat es sich zur Aufgabe gemacht, mazedonische Literatur im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen. Ihr Hauptmedium ist das Literaturportal SlovoKult. Doch an diesem Abend wird die Gründerin Elizabeta Lindner mit den Übersetzern Tiina Fahrni, Will Firth und Benjamin Langer den virtuellen Raum verlassen und live aus ausgewählten Übersetzungen vorlesen. Geboten wird eine bunte Mischung unterschiedlichster Texte verschiedener Autoren:http://www.blogger.com/img/blank.gif
Tiina Fahrni bietet eine groteske Erzählung von Ermis Lafazanovski: ein junger Dorfbewohner kommt mit seiner Familie das erste Mal nach Skopje, um sich fotografieren zu lassen. Stattdessen stattdessen erwirbt er einen Regenschirm, was Tod und Verderben hervorruft.
Will Firth liest aus dem 2008 in der Edition Erata publizierten Erzählungsband Der große Koffer von Ivan Dodovski. Darin geht es um äußerst eigenwillige Methoden des Deutschunterrichts, den Siegeszug des Satellitenfernsehens und einen scheinbaren Kriminalfall.
Benjamin Langer präsentiert den Roman Sigmund Freuds Schwester von Goce Smilevski, der 2010 mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet wurde und im Frühjahr 2013 im Verlag Matthes & Seitz erscheint. Die fiktive Autobiografie von Freuds Schwester Adolfine schildert das tragische Schicksal einer jüdischen Frau in Wien um die Jahrhundertwende und wird zur Abrechnung mit dem berühmten Bruder.
Als Kontrapunkt zu so viel Prosa trägt Elizabeta Lindner Lyrik von Katica Kulavkova und den „jungen Wilden“ Igor Isakovski und Jovica Ivanovski vor. Da werden sogenannten Prominenten Hinweise für ihre PR gegeben, die Große Mutter stellt sich persönlich vor und ein Maler bezeichnet seine Kunst als „Liebemachen mit der Leinwand“ ...

SLOVOKULT
JUNGE MAZEDONISCHE LITERATUR
am Donnerstag, 27. Oktober 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 13. Oktober: ANDRE RUDOLPH



Andre Rudolph, geboren 1975 in Warschau, lebt als Dichter und Literaturübersetzer in Leipzig. Er studierte Germanistik, Philosophie und Slawistik und debütierte 2009 bei Luxbooks mit Fluglärm über den Palästen unsrer Restinnerlichkeit - eine post-post-symbolistische Aufstellung und Umstellung des romantischen Inventars im deutschen Gedicht zwischen Natur und Innerlichkeit. In den Texten zu seinem zweiten Gedichtband Confessional poetry - erscheint im März 2012 ebenfalls bei Luxbooks - spielt Rudolph mit Formen bekenntnishafter Lyrik, wie sie vor allem in Amerika in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden. Dabei geht es nicht um bloße Imitation, sondern um das Ausloten von Grenzen und Möglichkeiten existenziellen Sprechens, ein paar historische Drehungen weiter. Was geht noch, was geht nicht, wo droht Lächerlichkeit, wo stört die Ironie, wie lässt sich immer noch 'vom Leben sprechen'. Rudolph gibt Einblicke in das gerade fertiggestellte Manuskript; mehrere Auszeichnungen, darunter der Lyrikpreis Maran und der Kranichsteiner Literaturförderpreis, deuten darauf hin, dass er mit seinem Thema womöglich gangbare Wege gefunden hat.


ANDRE RUDOLPH
am Donnerstag, 13. Oktober 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bhf. Hermannplatz

Rückschau: Lesung am 06. Oktober: THILO BOCK - SENATSRESERVE



Reinickendorf, nördlicher Stadtrand von Westberlin, ein knappes Jahr vor dem Mauerfall: Karsten Grube ist 20 Jahre alt, in die Mutter seiner Freundin verliebt und seit kurzem Praktikant des abgerissenen Lokalreporters und Kettenrauchers Martin Horn, der im Alleingang ein Anzeigenblättchen für das Märkische Viertel erstellt. Gelangweilt von ihrem journalistischen Alltag stoßen die beiden auf den skandalträchtigen Fall des von den Bewohnern der Trabantensiedlung so sehnsüchtig erwarteten Ausbaus der U-Bahnlinie 8. Bei ihren Recherchen geraten Horn und Grube in das zwielichtige Herz der Halbstadt. Dabei verheddern sie sich in einem Netz aus Versuchung und Verbrechen. Der Ausweg könnte tief unter der Erde liegen – im geheimen Bergwerk von Westberlin.

Thilo Bock, Thilo Bock wurde geboren und lebt seitdem. Berlin hat er nie verlassen. Hier liest und singt er regelmäßig auf Lesebühnen und verwandten Veranstaltungen. Er ist Gastgeber der Randkulturkundgebung DICHTER ALS GOETHE und tourt mit seinem Nicht-Programm IMMER WIEDER ROCKT DER BOCK durch Kneipen und Kunststätten. Diesen Herbst ist sein zweiter Roman Senatsreserve in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen. Aus dem wird er auch im ORi vorlesen, vor allem die komischen Stellen. Aber das kann nicht alles sein. Freut Euch auf einen Abend, auf diesen Abend!

THILO BOCK
SENATSRESERVE. Ein Provinzroman
am Donnerstag, 06. Oktober 2011
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz